Die Friedersdorfer Siedlung

eine kleine Chronik

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© Andreas Garten 2017 - 2024

Medien

Der Begriff "Medien" führt oft etwas in die Irre. Gemeint sind hier die zentralen Ver- und Entsorgungsleitungen und Dienstleistungen des alltäglichen Bedarfs, für die es zentrale/amtliche Vorgaben gibt. Während für Wasser, Abwasser und die verschiedenen Abfallarten größtenteils ein gesetzlich geregelter Benutzungszwang besteht, können sich die Grundstückseigentümer oder Mieter bei anderen Medien den Anbieter selbst wählen.

Hier eine grobe Übersicht:

Trinkwasser:

Die Trinkwasserversorgung erfolgt über den Trinkwasserzweckverband Bischofswerda. Die Siedlung wurde 1990 an das Trinkwassernetz der Stadt Pulsnitz angebunden. Verlegt wurden 100mm-PVC- und 40mm-PE-Rohre. Für Feuerlöschzwecke sind mehrere Unterflur-Hydranten vorhanden.

Viele Grundstücke verfügen noch über eigene Brunnen, welche auch weiterhin genutzt werden und damit Wassergeld sparen helfen. (natürlich nur im begrenzten Rahmen für Garten oder Toilettenspülung).

Es besteht Anschluss- und Nutzungszwang.

Abwasser:

Die Abwasserkläranlage wurde mit den erforderlichen Rohrleitungen in den Jahren 1985/86 in über 5000 freiwilligen Arbeitsstunden der Einwohner in Eigenleistung mit Unterstützung von der damaligen zwischenbetrieblichen Baueinrichtung „Agrobau" Kamenz nach einem Projekt und unter Bauleitung des „VEB Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Radeberg" errichtet. Be-sonders taten sich dabei die Rentner Paul Ullrich, Erich Kühne, Hermann Schöninger und Helmut Schmidt hervor, die ohne Rücksicht auf Regen, Frost oder Hitze täglich bei den Bauarbeiten anzu-treffen waren. Zum Einsatz kamen 150mm-Steinzeugrohre. Innerhalb der Siedlung erfolgt der Abfluss durch das natürliche Gefälle bis zur Klärgrube.

Mit der Übernahme der Anlage durch den Abwasserzweckverband "Obere Schwarze Elster" musste die Kläranlage am Feuerlöschteich (Bahndamm) außer Betrieb genommen werden. Seither sorgt eine Pumpstation für die Übergabe des Schmutzwassers in das Abwassernetz der Stadt Puls-nitz.

Es besteht Anschluss- und Nutzungszwang für Abwasser. Regenwasser darf nicht in das Abwassersystem eingeleitet werden, sondern muss eigenverantwortlich auf dem Grundstück "entsorgt" werden.

Stromversorgung:

Die Umspannstation gegenüber der Siedlungseinfahrt (Trafohäuschen) versorgt den Siedlungsbereich per Freileitung und die Kleingartenanlage an der Eichert per Erdkabel mit Elektroenergie (230/400V~). Die Energiezuführung zur Umspannstation erfolgt per 30kV-Erdkabel aus Richtung Weißbach/Kamenz.

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Das Trafohäuschen gegenüber der Siedlungseinfahrt

Der Netzbetreiber und zuständig für die Grundversorgung sind die Unternehmen der SachsenNetze Dresden, den Stromanbieter kann jeder Haushalt selbst wählen.

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Freileitungen noch aus DDR-Zeiten prägen das Siedlungsbild

Gasversorgung:

Das Gebiet der Friedersdorfer Siedlung verfügt über kein Gasleitungsnetz. Das Leitungssystem aus Richtung Pulsnitz endet in Höhe des ehemaligen Gasthauses "Waldschlösschen".

Im Jahr 2020 stellten viele Siedlungsbewohner den gemeinsamen Antrag an das Gasversorgungsnetz angeschlossen zu werden. Das wurde jedoch im März 2021 durch den Gasversorger "SachsenNetze" abgelehnt, da es für ihn nicht wirtschaftlich sei.

Telefonie/Internet/Mobilfunk:

Jedes bewohnte Grundstück ist seitens der Telekom kabelmäßig erschlossen. Verwendet wurde Kupferkabel, das größtenteils als Erdkabel 1993 neu verlegt wurde. Bis zum April 2020 betrug die technisch maximal mögliche Übertragungsgeschwindigkeit ca. 6-8 MBit/s. Seit dem 8. April 2020 ist die Anbindung an das Internet wesentlich besser geworden. Dank neuem Glasfaseranschluss, der auf Wunsch jedem Hauseigentümer kostenfrei installiert wurde, kann jetzt mit Geschwindigkeiten bis zu 1000 MBit/s im Internet gearbeitet werden.

Alle Mobilfunknetze decken das Gebiet ausreichend ab.

Kabel-TV:

Die Friedersdorfer Siedlung ist an das Kabel-TV-Netz der Stadt Pulsnitz (Bereich Pulsnitz Altstadt) angeschlossen. Da es häufig zu Störungen kam, haben fast alle Bewohner auf eigene Technik (SAT-TV) umgestellt oder nutzen die TV-Angebote der verschiedenen Internet-Anbieter. Dank des seit Mitte 2020 in jedem Haus verfügbaren Glasfaseranschlusses ist das ebenfalls möglich.

Entsorgung

Im Bereich der Friedersdorfer Siedlung werden vier unterschiedliche Abfallsysteme bedient: Restmüll, Biomüll, Duales System und Altpapier. Jeder Haushalt muss gesetzlich vorgeschrieben eine graue Restmülltonne nutzen. Die restlichen Abfallbehälter (braun, gelb, blau) können, müssen jedoch nicht genutzt werden.

(Stand: Dezember 2021)