Die Friedersdorfer Siedlung

eine kleine Chronik

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Die ersten Häuser entstehen

Die ersten Häuser der Friedersdorfer Siedlung entstanden kurz nach dem ersten Weltkrieg am Ortsausgang der Stadt Pulsnitz an der östlichen Seite der Straße nach Kamenz. 1911 ließ ein Bauer Philipp einen Dreiseitenhof erbauen, bestehend aus einem Wohnhaus, einer Scheune und einem Stall. Diese Gebäude wurden seither mehrfach umgebaut und stehen heute als Wohnhäuser neben der Agip-Tankstelle in Richtung Kamenz. Auch die Tankstelle gehört noch zum Gebiet der Friedersdorfer Siedlung, während alle Grundstücke auf der anderen Straßenseite bis einschließlich dem Grundstück des ehemaligen Gasthauses Waldschlösschen auf Pulsnitzer Flur stehen.

Bereits Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts entstanden die ersten Pläne für eine Bebauung des Siedlungsgebietes nördlich des Mühlweges (heute: Zur Weißen Brücke) mit Wohnhäusern. Das dafür benötigte Land wurde von den späteren Eigentümern hauptsächlich vom Thiemendorfer Bauern Paul Reppe erworben.

Durch die Weltwirtschaftskrise und die damit verbundene Inflation war die wirtschaftliche Lage sehr unsicher. Der durchschnittliche Monatslohn betrug damals ca. 60 Reichsmark und die Mittel der einfachen Leute waren begrenzt. Der Hausbau war schon damals nicht nur eine finanzielle Herausforderung. Die reinen Baukosten eines kleinen Einfamilienhauses lagen bei ca. 8.000 Reichsmark, also knapp 12 Jahresgehälter. Die ersten Eigentümer waren also wie heute auch fast immer die Banken.

So begann der Bau der Friedersdorfer Siedlung 1928/29 mit dem Erwerb der Grundstücke 179a - 179f. Der eigentliche Baubeginn ließ nicht lange auf sich warten. Die folgende, der Ortschronik Friedersdorf entnommenen Auflistung der formalen Baustarts (Einreichen der Anträge bei den Behörden) erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

1929:

  • Kamenzer Str. 73 (damals Nr. 52, später Siedlung Nr. 1) – Willi Georg Werner
  • Siedlung Nr. 5 (damals Nr. 52 h) – Oswin Arthur Mager

1930:

  • Siedlung Nr. 7 (damals Nr.52 r) – Franz Paul Noack

1931:

  • Siedlung Nr. 8 (damals Nr. 52 k) – August Franz Wehner
  • Siedlung Nr. 9 (damals Nr. 52 g) – Felix Paul Hommel
  • Siedlung Nr. 14 (damals Nr. 53 h) – Max Paul Gräfe

1932:

  • Siedlung Nr. 13 (damals Nr. 52 f) – Erwin Julius Karsch
    Das Grundstück wurde schon 1928 gekauft.

1933:

  • Siedlung Nr. 2 (damals Nr. 52 c) – Arno Oswin Garten
    Das Grundstück wurde 1929 von Franz Paul Johne gekauft.
  • Siedlung Nr. 4 (damals Nr. 52 e) – Otto Paul Schäfer
    Das Grundstück kaufte 1929 Robert Alwin Wehofsky, danach Paul Arthur Kühne und danach Franz Paul Johne.

1935:

  • Siedlung Nr. 10 (damals Nr. 52 l) – Oswin Arthur Kühne
  • Siedlung Nr. 16 (damals Nr. 53 f) – Kurt Felix Dreßler
  • Siedlung Nr. 17 (damals Nr. 53 b) – Paul Arthur Opitz
  • Siedlung Nr. 18 (damals Nr. 53 c) – Wilhelm Rudi Albrecht
  • Siedlung Nr. 19 (damals Nr. 53 d) – Emil Richard Thomas

 

1938 waren bereits 16 Eigenheime entstanden, darunter auch 2 Häuser auf angrenzender Steinaer Flur. Deren Bewohner fühlten sich schnell in die Siedlungsgemeinschaft eingebunden. Damit war die Friedersdorfer Siedlung geboren.

Siedlung1936

 

Die ersten Bewohner der Friedersdorfer Siedlung waren zusammen mit ihren Ehepartnern bzw. Familien:

  • Rudi Albrecht
  • Kurt Dreßler
  • Oswin Garten
  • Kurt Gräfe
  • Felix Hommel
  • Erwin Karsch
  • Oswin Kühne
  • Oswin Mager
  • Paul Noack
  • Arthur Opitz
  • Paul Schäfer
  • Richard Thomas
  • Otto Ullrich
  • Franz Wehner
  • Georg Werner
  • Martin Ziegenbalg