Die Friedersdorfer Siedlung

eine kleine Chronik

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Der Bau einer zentralen Trinkwasserleitung

Nachdem 1987 die zentrale Abwasserleitung fertiggestellt und die Siedlungsstraße einigermaßen saniert war, konnte es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sie erneut aufgerissen werden musste. Und genau so kam es auch. Die Planwirtschaft sorgte dafür, dass kaum ein Jahr vergehen sollte, als aus einem wie auch immer benannten Fördertopf Mittel für den Bau einer Trinwasserleitung bereitgestellt wurden. Natürlich nicht durchgeplant. Erstmal nur für das Material.

So lagen im Mai 1988 etwas über 200m 100er PVC-Rohr und etwa genau so viel 40er PE-Rohr bereit um verlegt zu werden. Was nicht geklärt war: Wer buddelt die Gräben? Handschachtung auf den Grundstücken war nicht das Problem.

Der größte Brocken war die Anbindung an das vorhandene Trinkwasserleitungsnetz der Stadt Pulsnitz. Genau vor dem Eingang der Gaststätte "Waldschlösschen" musste relativ tief aufgegraben werden. Die störende Aspahltdecke wurde kurzerhand mit einem gerade verfügbaren Bagger ohne das heute übliche Schlitzen "abgetragen". Das ging wie nicht anders zu erwarten mit erheblichen Kollateralschäden vor sich. So wurde wesentlich mehr Deckschicht zerstört als nötig. Auch die Dauer der Bauarbeiten war erheblich länger als gedacht. Mal fehlte der nötige Sand, mal die Technik. Dem damaligen Inhaber der Gaststätte gefiel das natürlich ganz und gar nicht. Die Parkplätze vor der Gaststätte waren nicht nutzbar, der Eingang über die Baustelle auch nicht gerade kundenfreundlich. Den entsprechenden Ärger ließ er in der SZ ab. (Hat noch jemand diese(n) Artikel aus dem Jahr 1988? Könnte Februar-April gewesen sein Das SZ-Archiv in Dresden fiel leider dem 2002er Hochwasser zum Opfer.)

Im weiteren Verlauf wartete die nächste Überraschung. Genau auf der geplanten Verlegetiefe kreuzte mitten auf dem Acker zwischen Waldschlösschen und damaligem Mühlweg eine kräftige Wasserader die Leitungstrasse. Mit normalen Pumpen war der Graben nicht begehbar zu bekommen. Also musste das Rohr außerhalb des Grabens montiert und dann "im Stück" in den Graben gelegt werden, wo es anschließend eingeschwemmt wurde. Ein Glück, dass es bei Druckleitungen nicht ganz so genau auf das Gefälle ankommt.

Bei den weiteren Abschnitten gab es dann keine größeren Überraschungen mehr. Die Gräben für die Hauptleitungen wurden mit schwerer Technik ausgehoben, die Hausanschlüsse meist in Handschachtung durch die Anwohner. Verlegt wurde alles durch Mitarbeiter der Wasserversorgung Bischofswerda, immer mit fachkundiger Unterstützung der "Rentnerbrigade".

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So ein breiter Graben für eine 10cm dicke Leitung...
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Die Rentnerbrigade passt auf, dass die Fachleute alles richtig machen.

 

(wird fortgesetzt, wer hat weitere Bilder vom Bau?)