Die Friedersdorfer Siedlung

eine kleine Chronik

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Die AGIP-Tankstelle

Seit es Autos gibt sind auch Tankstellen notwendig. Karl Benz kaufte sein „Benzin“ noch in einer Apotheke, später in einer Drogerie. Doch sehr schnell entwickelte sich ein Netz von Tankstellen, bei denen die ständig wachsende Zahl an Fahrzeugen ihren „Durst“ stillen konnten. Und da deren Besitzer oder Pächter vom Benzinverkauf allein nicht leben konnten boten sie neben dem Treibstoff auch Dinge und Dienstleistungen rund um das Fahrzeug an: Schmierstoffe, kleine Reparaturarbeiten bis hin zur Gaststätte.

tankstelleIm Gebiet rund um Pulsnitz gab es im Laufe der Zeit mehrere solcher Tankstellen, oft mit angeschlossener Werkstatt. In Pulsnitz waren das im Laufe der Zeit die Tankstellen an der Bischofswerdaer Straße, dem Schützenplan, der Bachstraße und der Dresdner Straße. Heute sind davon keine Zeugnisse mehr sichtbar. Die Tankstelle in Oberlichtenau hielt dem Konkurrenzkampf nach der Wende ebenso wenig stand wie die letzte Pulsnitzer Tankstelle an der Bischofswerdaer Straße. Letztere bekam von der Bevölkerung den Beinamen „Bergmanns-Tankstelle“, abgeleitet vom Bergmannsgruß „Glück auf“. Gerade in den letzten Jahren vor ihrer Schließung musste man Glück haben, sie während der offiziellen Öffnungszeiten auch tatsächlich geöffnet vorzufinden.

Pulsnitz brauchte aber eine Tankstelle, denn die Anzahl der Fahrzeuge nahm vor allem nach 1990 sehr schnell zu. Nur hatte Pulsnitz keine geeignete Fläche, die für eine moderne Tankstelle in Frage kam. Also wichen die Investoren auf Friedersdorfer Grund aus. Hier kam ihnen der Verlauf der Flurgrenzen entgegen. Stadteinwärts aus Richtung Kamenz kommend stand gleich am Ortseingang an der S95 eine geeignete Fläche zur Verfügung, während die Waldschlösschensiedlung rechts der Straße zu Pulsnitz gehörte. Die Bewohner der Waldschlösschendiedlung fürchteten zwar Einschränkungen ihrer Wohnqualität, was die Investoren aber nicht vom Bau der Tankstelle abhielt.

Die Einweihung erfolgte am 26. Mai 1992. Betrieben wird die Tankstelle im Auftrag des italienischen ENI-Konzerns. Angeboten wurde von Beginn an das komplette Kraftstoff-Sortiment sowohl für Pkw als auch für Lkw. Ein typischer kleiner Tankstellen-Shop und eine automatische Waschanalge sowie zwei Waschboxen für die manuelle Autopflege runden das Angebot ab. Zu Beginn konnte sogar eine kleine Werkstatt für einfache Reparaturen in Anspruch genommen werden, die aber nach einigen Jahren geschlossen wurde. Heute dient deren Räumlichkeit als Zwischenlager eines großen Paketdienstleisters.

 

[Bauplanung und –verlauf muss noch genauer untersucht werden]