Die Friedersdorfer Siedlung

eine kleine Chronik

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Siedlungsbewohner und ihre Hobbys

Der größte Teil der Bewohner war sehr naturverbunden. Ob Gartenarbeit oder Kleintierhaltung - gerade in den Nachkriegsjahren war die Selbstversorgung die einzige Möglichkeit, die Engpässe im staatlichen Handel zu umgehen. Improvisieren war ebenfalls eine grundlegende Fähigkeit um im Deutschland der Nachkriegszeit zu bestehen. In der einen oder anderen Form gilt das bis heute.

Wolfgang Noack, Erwin Karsch, Martin Ziegenbalg und Egon Albrecht verschrieben sich der Rassegeflügelzucht und beteiligten sich erfolgreich an vielen Ausstellungen und großen Schauen.

Paul Noack, Werner Freudenberg und Frieder Reese sorgten mit ihren fleißigen Bienen nicht nur für gute Erträge der Kleingärtner. Die Imkerei brachte viel Honig ein.

Kurt Dreßler spielte bei der Selbstversorgung der Siedlung mit tierischen Produkten eine bedeutende Rolle. Auch wenn es damals eigentlich verboten war, so übernahme er die eine oder andere Hausschlachtung.

Oswin Mager - vielen alt Eingesessenen auch oder nur als "Gurken-Oswin" bekannt - sorgte sich besonders um die Früchte der Straßenbäume im Pulsnitztal. Sein Transportfahrzeug war sowohl optisch als auch akustisch nur schwer zu ignorieren.

Neben den "Viechereien" gab es noch weitere Gebiete, auf denen sich der eine oder andere Siedlungsbewohner betätigte. So besaß Paul Noack eine gut gehende Gärtnerei mit Baumschule, die von seinem Sohn in 2. Generation weitergeführt wurde. Allerdings verschlechterte sich die Geschäftslage zunehmend, sodass er den Betrieb schließen musste. Heute stehen auf einem großen Teil der ehemaligen Gärtnerei/Baumschule die Häuser "Zur weißen Brücke".

Erwin Karsch half häufig als selbstständiger Zimmermann in Hof und Garten aus.

Paul Ullrich war Mitglied der Obstbaugemeinschaft bzw. des Obstbauvereins Steina und auf der Siedlung in vielen Gärten für den richtigen Schnitt der Obstbäume und auch für Veredlungen der Bäume zuständig. Er beteiligte sich regelmäßig an den Obstausstellungen in Steina.

 

Der bzw. die eine oder andere Siedlungsbewohner(in) schaffte es sogar in die örtliche Presse, wie die nachfolgenden Beispiele belegen:

Pulsnitzer Anzeiger (Mai 1999)

19990505 gertrud albrecht