Die Friedersdorfer Siedlung

eine kleine Chronik

oe schild
© Andreas Garten 2017 - 2024

Kleine Höhepunkte im Siedlungsleben


Treffen an den Postschließfächern

postfachSchon zu DDR-Zeiten war gutes Fachpersonal knapp. Das betraf auch die Postzustellung. Was lag also näher als diesen Ablauf betriebswirtschaftlich zu optimieren. Anstatt von Haus zu Haus zu gehen und die Zeitungen (die damals noch durch die Post verteilt wurden), Briefe und das eine oder andere kleine Päckchen/Paket beim Empfänger in den Briefkasten zu werfen, wurden die Schließfächer kurzerhand an einem zentralen Punkt aufgestellt und am 23.11.1981 in Betrieb genommen. Dort, wo heute Maik Hürrig seine Grundstückseinfahrt (Schiebetor) hat, befand sich für jeden Haushalt der Siedlung ein Postschließfachsystem. Dort hinein kamen die Zeitungen, Zeitschriften, Briefe und manchmal sogar ein flaches Päckchen. Ebenfalls montiert waren ein Paketschließfach und später, nach vielen Eingaben der Siedlungsbewohner an die Post, auch ein kleiner gelber Briefkasten. Dieser fehlt auf dem Foto noch. So konnte der Zusteller (meist war es eine Zustellerin) alles "in einem Rutsch" verteilen. Nach wenigen Minuten war die komplette Siedlungspost einsortiert. Nach alter Methode hätte das eine knappe halbe Stunde gedauert, zumal noch das eine oder andere Schwätzchen den Zeitplan durcheinander brachte.

So vorteilhaft die Sache für die Post war, hatte sie doch auch ein paar Schönheitsfehler. Der Empfänger musste sich die Post selbst holen. Da die Zustellzeit nicht immer gleich war kam es schon vor, dass der eine oder andere Siedlungsbewohner einen zweiten oder gar dritten Anlauf nehmen musste. Wind- und wetterfest war die Anlage auch nur auf dem Prospekt. In der Praxis waren Zeitungen und Briefe desöfteren mal gewässert.

Interessant war aber etwas anderes: Nicht selten trafen sich die Rentner der Siedlung am späten Vormittag zu einem Schwätzchen an genau dieser Zustellanlage. Oft dauerte dieses Treffen so lange, dass die Post gleich persönlich in Empfang genommen werden konnte. So schlug man mehrere Fliegen mit einer Klappe: Man war über die aktuellsten Dinge auf der Siedlung informiert, an der frischen Luft und in Bewegung.

Mit der Umstellung auf das bundesdeutsche Postsystem wurden auch diese Zustellanlagen nach der Außerbetriebnahme ab 01.02.1993 abgebaut. Leider auch der Briefkasten.


Hexenfeuer

Das Hexenfeuer (auch „Tanz in den Mai“ oder „Maifeuer“ genannt) wird in weiten Teilen Deutschlands gefeiert. Dazu wird am 30. April ein Feuer entfacht, mit dem man „die bösen Geister“ vertreiben will. Dies wird bis spät in die Nacht gefeiert. Ist das Feuer etwas heruntergebrannt, findet in einigen Gegenden der Maisprung statt, ein Brauchtum, bei dem Verliebte gemeinsam über das Maifeuer springen. Auf dem Hexenfeuer stehen gelegentlich hölzerne „Hexen“, die meist von der Jugend angefertigt worden sind und als Synonym für die "bösen Geister" gelten.

Walpurgisnacht oder Hexenfeuer - der Name und die historischen Wurzeln dieses nord- und mitteleuropäischen Brauchs sind den Kindern egal. Für sie ist es das lodernde Feuer, die brennende Hexe und der Knüppelkuchen, was diesen Abend ausmacht. Auf unserer Siedlung wird dieser Brauch seit 2007 gepflegt. Bis dahin besuchten die Siedlungsbewohner die Hexenfeuer in der Umgebung. Als im Jahre 2007 die FFW Friedersdorf kein Hexenfeuer mehr veranstalten wollte, haben sich einige Siedlungsbewohner im Hof bei Helmar Böhme getroffen und ein kleines Feuer für kleine Hexen veranstaltet. Das war 2007 bis 2009. Seit 2010 stellen uns Sven und Loreen Hensel ihre Wiese dafür zur Verfügung. Neben dem Siedlungs-Sommerfest ist das Hexenfeuer das zweite wichtige Datum im Jahresterminkalender vieler Siedlungsbewohner.

hexenfeuer



Silvester auf der Kreuzung

Seit vielen Jahren treffen sich die Siedlungsbewohner, die den Jahreswechsel zu Hause verbringen, kurz vor Mitternacht auf der Kreuzung. Gemeinsam wird bei Wind und Wetter auf das neue Jahr angestoßen. Rechts ein Bild vom Jahreswechsel 2009/10. silvester

 


Fasching auf der Siedlung

Fastnacht, Karneval oder einfach Fasching - für manche Mitmenschen ein absolutes Muss. Andere erdulden es tapfer und mit mehr oder weniger Murren und noch andere sind "anerkannte Faschingsmuffel". Den Kindern ist's egal. Mindestens seit Ende der 1950er Jahre trifft sich der Siedlungsnachwuchs mehr oder weniger regelmäßig am Faschingsdienstag, um auch bei Regen oder Schneefall kostümiert von den Erwachsenen Süßigkeiten zu "erbitten". "Süßes oder Saures!", so die eindeutige Ansage. Diese Tradition lebt wieder auf, nachdem sie Anfang der 2000er Jahre mangels Kindern für einige Jahre unterbrochen war.

Bilder von diesen "Umzügen" oder zumindest das eine oder andere Gruppenbild sind im internen, nur mit Login zugänglichen Teil der Siedlungshomepage in der Rubrik "Bilder" zu sehen.

zampern1